Es ist eine Freude, so viele unserer Vereinsmitglieder und
Gäste, und besonders unserer Mitglieder der Frauengruppe an
diesem Abend begrüßen zu können.
Für die Frauengruppe der Vereinigung der Donauschwaben ist heute
ein großer Festtag, nämlich die 50jährige Gründungsfeier.
50jähriges Bestehen ist ein großer Meilenstein in der Geschichte
der Frauengruppe. Am 11. Januar 1959 versammelten sich Frauen
unter der Leitung des damaligen Vize-Präsidenten der
Vereinigung, Herrn Jakob Schubel, mit der Absicht eine
Frauengruppe zu gründen. Die treibende Kraft war Frau Klara
Schöpp. Ja, es war ein großes Unternehmen, denn sie wollten die
Sitten und Gebräuche der alten Heimat weiter fördern. So wurde
Frau Klara Schöpp als erste Frauenleiterin gewählt. Einen Monat
später, am 18. Februar 1959, wurde auch die Kindergruppe ins
Leben gerufen.
Wenn wir nun 50 Jahre zurückblicken, müssen wir diesen Frauen
danken, die den Mut hatten, die Frauengruppe ins Leben zu rufen.
Es war nicht leicht in einem fremden Land, einer fremden Sprache
und fremden Sitten, ohne finanziellen Rückhalt dieses Projekt
durchzuführen.
In den ersten Jahren wurde die Arbeitsbereitschaft der Frauen
sehr in Anspruch genommen. Sie waren Mädchen für alles, denn
damals konnte sich der Verein keine zahlende Hilfe leisten. Auf
kultureller Ebene war die Frauengruppe von Anfang an sehr
beschäftigt — der Beitritt zum Folkart Counsel, an der
Beteiligung „Weihnachten um die Welt", bei der Osterausstellung
in der Stadthalle, wo auch die Jugend- und Kindergruppen mit
beteiligt waren, beim Backen von Kuchen und dessen Verkauf bei
Caravan. Das Jahr hindurch wurde Handarbeit gebastelt, die bei
der Weihnachtsmesse zum Verkauf angeboten wurde. Auch zu
Fasching, am 9. Februar 1986, wo wir 1800 Krapfen gebacken
haben, fehlten die Kräfte der Frauen nicht. Wir hatten 1,800
Krapfen gebacken. Ich kann mich noch gut erinnern, in unserem
alten Verein auf der Main Street. Es ging wie am Fließband: ein
paar Frauen haben den Teig mit den Händen abgeschlagen und das
waren nicht 1-2 Pfund, sondern 10 Pfund, da wusste man nicht, ob
das Kreuz oder die Arme mehr schmerzten. Manche haben den Teig
ausgestochen und andere die Krapfen ins Öl gegeben, dann hat sie
die nächste Frau aus dem Öl herausgenommen und dann kamen die
Krapfen auf die Teller, bis wir 1,800 Krapfen gebacken hatten.
Die Jugend half fleißig mit und trug die Krapfen an die
jeweiligen Tische. Alle Frauen haben - wie man so sagt - am
selben Seil gezogen und zusammengearbeitet. Heutzutage fehlen
schon etliche Frauen aus unserer Mitte und wir sind auch 50
Jahre älter geworden. Das Krapfenbacken musste eingestellt
werden und die heutige Jugend…na ja, die hat keine Zeit! Was
soll man dazu sagen? Ich glaube Frau Bernhardt, Frau Motsch,
Frau Heidt und auch noch andere Frauen können sich an die
Vergangenheit erinnern. Unsere Teilnahmen an Veranstaltungen
wuchsen von Jahr zu Jahr, wie zum Beispiel, wir hielten sogar
Modeschauen ab. Die Veranstaltungen, die Jahr ein und Jahr aus
von der Frauengruppe wieder arrangiert werden, sind "der
Valentines Tag", zweimal im Jahr - im (Frühjahr und Herbst) -
der "Rummage Sale", Caravan wurde durch das Sommerfest ersetzt,
wir feiern das Herbstfest - wir feiern die Feste wie sie
jährlich auf uns zukommen, zum Beispiel beim Muttertag und Gala
Fundraising, sowie bei der Kinderbescherung sind die Frauen
emsig dabei mitzuhelfen, zum Beispiel es ist die Aufgabe der
Frauengruppe, die Geschenke und das Kleingebäck zu besorgen. Die
Mütter der teilnehmenden Kinder in der Tanzgruppe bringen
neuerdings den Kuchen mit. Der Würstelstand wird ebenfalls von
der Frauengruppe organisiert. Ansonsten ist Lori Sauter sehr gut
organisiert und hilft so gut sie kann uns zu entlasten.
Durch diese Veranstaltungen hat die Frauengruppe dazu
beigetragen dem Verein jedes Jahr finanzielle Unterstützung zu
erweisen, die Tausende von Dollars erträgt.
Die Frauengruppe ist auch eine große Stütze für die Senioren,
bei der Tischdekoration und Auftragen der Gerichte beim
Frühjahrs- und Weihnachtsbankett und jeden Dienstag, wenn die
Senioren sich beim Karten- und Bingospielen zusammen treffen,
helfen sie beim Servieren von Kaffee und Semmeln.
Ich glaube, ich kann mit Stolz sagen, unsere Frauengruppe war
und ist die stärkste Stütze unseres Vereins!
Innerhalb der letzten 50 Jahre haben sich die wirtschaftlichen
sowie die persönlichen Umstände geändert. Seit der Gründung der
Frauengruppe wechselten die Leiterinnen und die Vorstände. Seit
1959 bis 2009 hatten wir 12 Leiterinnen, die ich hiermit bei
Namen nennen möchte:
Klara Schöpp - Maria Rendl - Apolonia Reinprecht - Veronika
Hassler - Elisabeth Weiss - Viktoria Kristmann - Elisabeth
Kreiter - Katharina Gantner - Rosi Ripp - Hilde Schmidt -
Therese Dorner - und ich - Magdalena Forstner.
Hier möchte ich auch unseren Fahnenmüttern die Ehre erweisen und
sie mit Namen nennen:
Es waren: Frau Barbara Folk - Frau Maria Sauer - Frau Anni
Gubasta - und die jetzige Fahnenmutter ist Frau Anna
Maria Haberbusch.
Der Eifer und die Willigkeit zur Erhaltung der Sitten und
unserer Donauschwäbischen Kultur und der deutschen Sprache, war
für unsere Frauen immer unser Ziel. Nicht nur die Leiterinnen
sondern ALLE FRAUEN haben zum Erfolg der Frauengruppe
beigetragen - wenn es keine Zusammenarbeit gäbe, würde der
Erfolg ausbleiben. - Viele unserer Pionierfrauen die dem Verein
Unterstützung leisteten sind nicht mehr unter uns und hier
möchten wir unserer Verstorbenen gedenken die durch ihre
Opferbereitschaft uns allen ein Vorbild waren.
Hier möchte ich auch erwähnen, dass wir in der Zwischenzeit
Einheitsdirndl erhielten und Koch-und Backbücher
zusammengestellt haben. Ebenfalls besitzen wir eine
Frauengruppen Fahne, die wir mit Ehren tragen und mit Stolz
präsentieren.
Ich möchte allen ehemaligen Leiterinnen, Vorstandsmitgliedern
und Frauengruppen Mitgliedern meinen herzlichsten Dank
aussprechen für ihren Beitrag zum Erfolg der Frauengruppe
während der vergangenen 50 Jahre. Durch unseren Verein haben wir
ein Stückchen Heimat gefunden und aufrechterhalten.
Ich bedanke mich bei meinem jetzigen Vorstand und rückwirkend
den Vorständen für die ich 14 Jahre als Leiterin fungieren
konnte. - Vielen, vielen Dank für Ihre treue Mitarbeit!!!
Ein ganz besonderer Dank geht an Käthe Schwemlein, unsere
Zeremonienmeisterin (M.C.), die für die Vorbereitungen und die
Gestaltung dieses Festes verantwortlich ist und die uns durch
den heutigen Abend geleiten wird. Auch bei John Schwemlein
bedanke ich mich im Namen der Frauengruppe für die Anfertigung
der Programme und Eintrittskarten. „Thank you, John"!!
Zum Schluss meiner Ansprache, danke ich unserer Kapelle, unter
der Leitung von Herrn Kreutzer für die musikalische
Unterhaltung.
Lena Forstner
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