Endlich, nach langen 10 Jahren, musste Herr Schreiber nun
doch nach Deutschland. Für viele Jahre hat ein Heer von
Rechtsanwälten an seinem Vermögen jeknabbert. Man kann sich kaum
vorstellen, det davon noch etwas übrig ist. Aber es gibt ja auch
Rechtsanwälte, die etwas tun, um berühmt zu werden oder zu
bleiben.
Ick werde nie verjessen, wie er - habe ick selber am Fernsehen
jesehn - jesacht hat: Ich weiß, det ick hässlich bin, aber ich
bin nicht blöd! Das war seine Antwort auf die Frage, ob er den
janzen Zauber mit der Inquisition mit Mulroney nur
heraufbeschworen hat, um nicht nach Deutschland ausjeliefert zu
werden.
Egal wie schlau er war, am Ende hat er nun doch gehen müssen.
Kanada wird sich jedacht haben: lass uns aus ihm ausquetschen,
was wir können und denn können die Deutschen mit ihm machen, was
se wollen. Vielleicht hat man gehofft, det Schreiber jenuch
Beweise hat, det man die an Mulroney jezahlten Millionen wieder
einziehen kann; oder vielleicht wollte man sich als Land nur
generell weißwaschen. Ejal wie, irjendjemand würde immer dabei
gut aussehen, und ein anderer schlecht. Und am Ende hat die
janze Sache irre Kohle gekostet und wirklich nicht viel Wahres
gebracht.
Ooops, da habe ich leichtsinnig ein großes Wort jebraucht:
Wahres, kommt wohl von Wahrheit, oder?
Kann man aber kaum bei Politikern oder Waffenhändlern erwarten,
finden Sie nich ooch? Beide Sorten, jenau wie solche, die sie
dann verteidigen, sind im Verschleiern von Wahrheit meisterhaft,
wie wir alle aus Erfahrung wissen. Die vielen Fettnäpfchen, in
die von beiden Seiten jelatscht wurde, müssen dann von
Diplomaten irjendwo weggeschafft und unterjeschoben werden, wo
sie keenen Schaden nicht mehr anrichten können. Ooch keen
beneidenswerter Beruf.
Also, Schreiber, nun sitzt er drüben und kann sich darüber
Jedanken machen, wie er sich am besten aus der im anjeklagten
Affäre ziehen kann. Deutschland war wohl nicht sehr stark darauf
versessen, ihn drüben gehabt zu ham, während Herr Kohl und
andere Betroffene noch am Ruder waren, oder jerade erst
abgedankt waren. Det war een bisschen zu nah am heimischen Herd
für die Partei, oder? Nu is
schon öfters Grass über die Affäre
jewachsen und man rechnet damit, det sich keener mehr über die
alten CDU Machenschaften uffrecht. Frau Merkel hat sich ja jut
bewährt, oder?
Naja, er wird schon alle Eier brechen, die er kann, um selber
besser auszusehen, als er ist. Und wenn er dann noch een paar
mehr Leutchen mitreissen kann, wird er es wohl auch tun. Es sei
denn, jemand zahlt ihm sehr viel Geld den Mund zu halten, und
denn wissen wir jenau, det etwas stinkt im Staate…Uff alle Fälle
wird es wieder meilenweise Jesprächsstoff für viele Monate jeben.
Daruff eene Molle
Ihr Eberhard Kurt Walter
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