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 October 2009 - Nr. 10

Is ja nich zu glauben, was man alles so hört. Sie kennen ja die Sprüche: Wer uff andere mit dem Finger zeigt ist selbst… Da gibt es unendlich viele Variationen. Sie können sich selber eene aussuchen. Mir persönlich jefällt die mit dem im Glashaus sitzen am besten.

So isses nun ooch mit ein paar Persönlichkeiten, die wir zumindest vom Hörensajen kennen, so wie Herr Lettermann, der sich über Clinton und andere Celebreties lustig machte, wenn es raus kam det se fremd jegangen waren. Nun muss er sich selber dieser Blamage stellen; oder ist det keene Blamage mehr?

Hat man sich unter Menschen nun so abreagiert, det nischt mehr unter die Haut geht, oder sollten wir sajen: nichts ist mehr tabu. Alles geht, wie beim Roulette.

Die Kirche setzt ooch nicht mehr ein jutes Beispiel. Wenn der Bischoff schon so frech ist und in aller Öffentlichkeit Porno ankiekt, wie isses denn um diese Leutchen bestellt? Wie können die sich noch als Moralapostel hinstellen? Die sind doch jenauso verkorkst wie der Rest der Menscheit!

Michael Bryant iss ooch so een interessantes Beispiel von doppelter Moral. Als Attorney General hat er nicht eenen Köter vom anderen unterscheiden können, aber eene janze Gattung zum Tode verurteilen können, det hat er. Dafür wird er denn mit nem andern hohen Posten belohnt, damit er weiterhin hohes Profil hat, weil man ihn ja irgendwann der Bevölkerung als Antwort für die Liberalen unterschieben wollte, wie berichtet wurde. Nun sitzt er selber im Glashaus und muss sich dafür verteidigen, nen Kurier beim Fahren umme Ecke gebracht zu haben.

Paradox, finden Sie nicht?

Was is mit Polanski. Der ist exemt, bloß weil er gute Filme jemacht hat? Der is ooch jenauso verkorkst wie der größere Teil der Menschheit. Und ja, man sollte Mitleid für solche Leute haben, aber ohne Gerechtichkeit jeht es ja nun nicht!

Aber wir wissen ja schon lange, det et keene Jerechtichkeit nich jiebt. Wer den längeren Atem hat mit der nötigen Kohle, der schafft es sich aus der Affäre zu ziehen.

Aber wat soll ick mir uffrejen? Hilft sowieso nischt. Ick trinke mir een kühles Blondes, freu mir uffs Erntedankfest mit Truthahn und allem Drum und Dran und Pipapo…und lese ein jutes Buch, wo ick mir selber ausjesucht hab. Dann weiß ick wenichtens, wat ick habe.

Daruff eene Molle

Ihr Eberhard Kurt Walter

 
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Eberhard Kurt Walter kommentiert im Berliner Dialekt mit Humor und Satire aus deutsch-kanadischer Sicht.

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