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August 2002 - Nr. 8

 

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Kurt Masur nahm mit einer Liebeserklärung Abschied von New York

DN - Mit einer musikalischen Liebeserklärung an die New Yorker Philharmoniker hat sich Kurt Masur nach elf Jahren von der amerikanischen Kulturmetropole verabschiedet. Das Konzert in der Avery Fisher Hall, das zugleich dem 75. Geburtstag des deutschen Dirigenten gewidmet war, wurde immer wieder von Beifallsstürmen begleitet. Gemeinsam mit den New Yorker Musikern sang das Publikum für den sichtlich gerührten Dirigenten "Happy Birthday, Dear Kurt". Der deutsche Maestro dirigierte keine vollständigen Kompositionen, sondern einen bunten Reigen von einzelnen Stücken aus Sinfonien und Opern. Er wolle damit an einem einzigen Abend noch einmal die ganze Meisterschaft der New Yorker Philharmoniker als Solisten wie als gesamtes Orchester demonstrieren, erklärte der scheidende Musikdirektor. Der Abend begann und endete mit großen Gesten. Das erste Stück, Leonard Bernsteins "Candide"-Ouvertüre, spielte das Orchester allein. Es hatte sie kurz nach dem Tod Bernsteins im Oktober 1990 bei einem Gedächtniskonzert ebenfalls ohne Dirigenten aufgeführt. Masur, der nach Bernstein als zweiter Musikdirektor zum Ehrendirigenten der New Yorker Philharmoniker ernannt wurde, verneigte sich damit vor seinem berühmten Vorgänger. Als die Philharmoniker zum Schluss, bei der dritten Zugabe, Bach spielten, verließ Masur das Dirigentenpult und die Bühne, um zu zeigen, wie sehr er dem Orchester vertraut. Das Programm, das von Bernstein über Weber, Brahms und Puccini bis zu Ravel reichte, war auch mehrfach eine Verneigung vor der Stadt Leipzig. So wurde an Johann Sebastian Bach als Thomas-Kantor und an Felix Mendelssohn als den berühmtesten der Vorgänger Masurs unter den Kapellmeistern des Leipziger Gewandhauses erinnert. Masur, der als Chef des Gewandhausorchesters Weltruhm erlangt hatte, riss die New Yorker auch mit Witz und Komplimenten zu tosendem Beifall hin. Nach dem Dank für das Geburtstagsständchen "für einen alten Burschen von 75 Jahren" sagte er dem Publikum: "Wir alle spüren das: Ihr liebt uns und wir lieben Euch."
Der Schlussakkord die Ära Masur in Amerika klang in Tanglewood bei Lenox im US-Bundesstaat Massachusetts aus. Für die letzten beiden Vorstellungen hatte Masur den idyllischen Ort gewählt, eine in sattgrüne Hügelketten eingebettete Freilichtanlage in den Berkshires, die dem Boston Symphonie Orchester als Sommerbühne dient. Mehr als 25.000 New Yorker waren angereist, um ihren Maestro scheiden zu sehen. Am Ende war die Freilichtbühne bis auf den allerletzten Platz besetzt, und auf dem Rasen - zwischen vielen stilvollen Picknickgelagen mit Weinkühlern und Blumenväschen - gab es auch kaum mehr Raum. Zum Abschied am Samstagabend standen Brahms Konzert für Violine und Cello und Mahlers erste Sinfonie "Der Titan" auf dem Programm. Mit der Musik und der Symbolik seines Werks, das Mahler selbst mit dem Spaziergang über eine mit Blumen übersäte Frühlingswiese und dann im zweiten Abschnitt mit einer Trauerprozession verglichen hat, lösten Masur und seine Philharmoniker Begeisterungsstürme aus. Mehr als zehn Minuten hielten Beifall und Bravo-Rufe an und forderten den Dirigenten ein halbes Dutzend Mal an die Rampe, bis er seine Musiker endlich an die Hand nahm und von der Bühne zog. Als am Sonntag dann die letzten Töne von Beethovens "Eroica" verklangen, wirkte das Orchester fast wie versteinert. Masur selbst entzog sich schon nach wenigen "Vorhängen" dem Publikum, als wolle er seinen Schmerz nicht zeigen. Seine Nachfolge tritt vorerst der nur drei Jahre jüngere Lorin Maazel an. 

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