Das Dresdner Brettl
- ein „wässriges" Theater -
Dresden hat als Kulturstadt allerhand zu bieten. Da gibt es
neben der berühmten Semperoper und den unzähligen Theatern auch ein Theater
ganz besonderer Art – den Theaterkahn.
Der Theaterkahn ist ein zu einem Theater- und
Restaurantschiff umgebauter Elbkahn, der seit seiner Eröffnung 1994 am Ufer
der Dresdner Altstadt direkt an der Augustusbrücke auf der Elbe liegt. Diese
Kombination aus Theater- und Restaurant auf einem Schiff ist nicht nur für
Dresden sondern auch für ganz Deutschland etwas Einmaliges.
Der Theaterkahn bietet ausgenommen montags 216 Zuschauern
ein abwechslungsreiches Programm als Theater für Cabaret, Musik und
Literatur. Es ist mit moderner Licht- und Tontechnik ausgerüstet und
finanziert sich zu 87% aus eigenen Mitteln.
Das ebenfalls an Bord befindliche Restaurant Kahnaletto lädt
zu einem unvergleichlichen kulinarischen Genuss ein.
Der Hauptakzent des Theaters liegt auf dem Gebiet des
musikalischen Cabarets. Zum Repertoire des Dresdner Brettls gehören neben
einem Tucholskyabend ebenso ein Erich Kästner Programm „Es gibt nichts Gutes
außer man tut es" und eine atemberaubende Inszenierung von Patrick Süßkinds
„Der Kontrabass". Die einzelnen Aufführungen bestechen in erster Linie durch
die Unmittelbarkeit der Schauspieler zum Publikum. Jede Aufführung zielt auf
ein lebendiges Verhältnis zum Publikum ab.
Mittlerweile ist der Theaterkahn auch schon weit über die
Dresdner Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden und genießt unter den
Touristen einen großen Zuspruch. Außerdem führten mehrere Gastspielreisen
das Dresdner Brettl schon in zahlreiche Städte Deutschlands sowie nach
Kanada, Israel, Finnland, Frankreich, Holland, Belgien, Österreich, Russland,
Tschechien und in die Schweiz.
Apropos Elbe: Ja, dieser schöne Fluss kommt noch einmal ganz
groß raus. Und es ist ein riesiger Erfolg, dass in nur zehn Jahren die
Schadstoff-Belastungen deutlich gesunken sind. Das kann man nicht nur sehen,
sondern auch riechen.
Und eines Tages, wenn die Wasserqualität weiterhin steigt
und wir umweltbewusster mit der Natur umgehen, werden wir hier in Dresden
ein Badeparadies haben - so, wie es einst war, bevor die
Großindustrialisierung kam und der Dreck und die Chemikalien. Aber bis dahin
lässt sich die Elbe besser durch einen Theaterbesuch auf dem Theaterkahn und
durch andere Wassererlebnisse, wie eine traditionelle Schifffahrt mit den
Schaufelraddampfern, genießen.
Antje Steiger
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