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August, 2002 - Nr. 8

 

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Antje Steiger

Das Dresdner Brettl
- ein „wässriges" Theater -

Dresden hat als Kulturstadt allerhand zu bieten. Da gibt es neben der berühmten Semperoper und den unzähligen Theatern auch ein Theater ganz besonderer Art – den Theaterkahn.

Der Theaterkahn ist ein zu einem Theater- und Restaurantschiff umgebauter Elbkahn, der seit seiner Eröffnung 1994 am Ufer der Dresdner Altstadt direkt an der Augustusbrücke auf der Elbe liegt. Diese Kombination aus Theater- und Restaurant auf einem Schiff ist nicht nur für Dresden sondern auch für ganz Deutschland etwas Einmaliges.

Der Theaterkahn bietet ausgenommen montags 216 Zuschauern ein abwechslungsreiches Programm als Theater für Cabaret, Musik und Literatur. Es ist mit moderner Licht- und Tontechnik ausgerüstet und finanziert sich zu 87% aus eigenen Mitteln.

Das ebenfalls an Bord befindliche Restaurant Kahnaletto lädt zu einem unvergleichlichen kulinarischen Genuss ein.

Der Hauptakzent des Theaters liegt auf dem Gebiet des musikalischen Cabarets. Zum Repertoire des Dresdner Brettls gehören neben einem Tucholskyabend ebenso ein Erich Kästner Programm „Es gibt nichts Gutes außer man tut es" und eine atemberaubende Inszenierung von Patrick Süßkinds „Der Kontrabass". Die einzelnen Aufführungen bestechen in erster Linie durch die Unmittelbarkeit der Schauspieler zum Publikum. Jede Aufführung zielt auf ein lebendiges Verhältnis zum Publikum ab.

Mittlerweile ist der Theaterkahn auch schon weit über die Dresdner Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden und genießt unter den Touristen einen großen Zuspruch. Außerdem führten mehrere Gastspielreisen das Dresdner Brettl schon in zahlreiche Städte Deutschlands sowie nach Kanada, Israel, Finnland, Frankreich, Holland, Belgien, Österreich, Russland, Tschechien und in die Schweiz.

Apropos Elbe: Ja, dieser schöne Fluss kommt noch einmal ganz groß raus. Und es ist ein riesiger Erfolg, dass in nur zehn Jahren die Schadstoff-Belastungen deutlich gesunken sind. Das kann man nicht nur sehen, sondern auch riechen.

Und eines Tages, wenn die Wasserqualität weiterhin steigt und wir umweltbewusster mit der Natur umgehen, werden wir hier in Dresden ein Badeparadies haben - so, wie es einst war, bevor die Großindustrialisierung kam und der Dreck und die Chemikalien. Aber bis dahin lässt sich die Elbe besser durch einen Theaterbesuch auf dem Theaterkahn und durch andere Wassererlebnisse, wie eine traditionelle Schifffahrt mit den Schaufelraddampfern, genießen.

Antje Steiger

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